Rundherum gelungen: Das Germanenfest am Opfermoor 2022

Das Germanenfest 2022 am Opfermoor war wieder ein Ereignis, das örtlich und zeitlich weit hinausragt über das Opfermoor, das wir kennen.

Die Geschäftsleiterin des Opfermoors Kerstin Fernau zählt auf: „Wir hatten zum Fest 1.300 zahlende Gäste, Erwachsene und Kinder zusammen. Dazu kamen 195 Kinder unter Idolmaß, was kostenlosen Eintritt bedeutet.“ Ihre Hochachtung vor dem Engagement am Opfermoor zeigten 27 Ehrengäste. Und 42 Gäste in germanischer Gewandung sorgten für authentische Atmosphäre.

Authentisch bedeutet laut Duden: echt; den Tatsachen entsprechend und daher glaubwürdig. Das ist
den Darstellern und dem Opfermoor-Team sehr wichtig bei ihrem Tun und Machen. Das schenkt Authentisch bedeutet laut Duden: echt; den Tatsachen entsprechend und daher glaubwürdig. Das ist den Darstellern und dem Opfermoor-Team sehr wichtig bei ihrem Tun und Machen. Das schenkt den Festen am Opfermoor ihre unvergleichliche Atmosphäre.
Darsteller aus jedem Jahrhundert gaben sich ein Stelldichein
Darsteller aus jedem Jahrhundert gaben sich ein Stelldichein


So kamen „germanische und römische“ Gruppen als Gäste zum Germanenfest – die Thunrakundis, die fränkischen Adler, Eikinskjald, Interessengemeinschaft Thüringer Geschichte, die heimischen Opfermoorgermanen, die Gruppe Eiktyrnier , die heimische Färberfamilie Stein aus Neckeroda, der Bronzegießer Markus Gruner aus Chemnitz, die Chatten aus Hessen, ein Töpfer und ein Schmied aus dem Eichsfeld sowie die heimischen Met-Germanen mit ihrer Taverne. Vom germanischen Stammt der Chatten leitet sich der Name Hessen her.

Dazu bereicherten einzelne Akteure das Ambiente wie die Kräuterfrau Ines Welsch mit ihrem Stand. Viele Menschen zeigten Handwerkstechniken vergangener Zeiten. Dazu gehörten Kulturtechniken wie Weben, Färben, Töpfern, Schnitzen, Glasperlen brennen und das Herstellung von Rüstungen und Waffen. In Antike und Mittelalter waren Pfeil und Bogen sowie Äxte wichtige Waffen. Bauern- Krieger führten dazu oft nur einen Speer mit eiserner Spitze und einen Schild aus Weidengeflecht oder Holzbrettern.

Neben dem Genießen, Schauen und Kaufen konnten die Besucher auch mitmachen und ausprobieren: Sie durften mit Pfeil und Bogen schießen und die Axt werfen. Im Kinderzelt webten die jüngsten Besucher mit Brettchen und formten selbst aus Ton kleine Mitbringsel.

Wer alles genauer wissen wollte, was es auf sich hat mit den Häusern und den Altären und Kultstätten, der wurde gern durch das Gelände geführt und bekam Antworten auf seine Fragen. „Unsere kostenlosen Führungen werden immer sehr gut angenommen“, sagte Kerstin Fernau.

Auch für Besucher, die am Opfermoor „alles“ schon kennen, gab es was Neues: Eine „Modenschau“ zeigte Kleidung von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Deutlich war an den Anziehsachen zu erkennen: Das Klima wurde immer kälter, die Kleidungsstücke immer wärmer im Laufe der Jahrhunderte.

Einige Darsteller kamen in Waffen, mit Helm, Schild, Schwert. In Schaukämpfen wurde vorgeführt, wie unsere Altvorderen kämpften. In Filmen und Serien über die Germanen und Wikinger spielt der Schildwall immer eine Rolle. Die Krieger in der vordersten Reihe halten ihre Schilde so, dass ein Wall, eine Mauer, entsteht. Der Schildwall schützt vor Pfeilen und Wurfspeeren. Dabei ist wichtig, zwischen den Schilden keine Lücke zu lassen. Zum Germanenfest wurde das gezeigt und erklärt. Auf ein Spiel warteten die Fotografen: Ein Kind durfte die starken Männer im Schildwall umschubsen. Das gelang natürlich immer in echt.
Der germanische Schildwall in ganzer Pracht
Der germanische Schildwall in ganzer Pracht

Da auch schon Germanen und Römer das leibliche Wohl zu schätzen wussten, gab es wieder Brötchen aus dem Lehmbackofen und Fladen sowie viele andere Köstlichkeiten, die es nur am Opfermoor gibt. So ist der Autor dieses Artikels ein Fan der selbstgemachten Fischbuletten des Anglervereins Mühlhausen. Der engagierte sich am Opfermoor wieder mit geräuchertem Fisch, Schauangeln und Bootsfahrten.

Für jeden Geschmack gab es reichlich zu essen vom Grill oder aus dem Kessel wie Dinkelsuppe und Kesselgulasch. Oder Kaffee und selbstgebackenen Kuchen an der üblichen Ausgabe. Am Bierpilz gab es Getränke jeglicher Art, wie Kerstin Fernau das beschreibt. Bei der Ausgabe von Essen und Getränken halfen die Rechnungsmädchen aus Oberdorla.

Geschäftsleiterin Kerstin Fernau ist wichtig: „Ein großes Dankeschön an das DRK für die medizinische Absicherung und die Schenkung des Kinderzeltes, dem Angelverein Mühlhausen für seine Unterstützung, dem Förderkreis Opfermoor Vogtei für all die viele Arbeit an den einzelnen Stationen in der Versorgung der Gäste, der Vorbereitung und Durchführung.“

Wer sich einlässt, könnte auch sagen: Der heimliche Star war das Opfermoor selbst zum Fest der Germanen und Römer, die sich gut verstanden und ergänzten. Und für den, der es glauben möchte: Die Götter aus Asgard und unsere Vorfahren aus Walhalla lächeln wohlwollend zum heutigen Treiben am Opfermoor. Sie wissen um den 2.600 Jahre alten Zauber dieses schönen Fleckens unserer Heimat. Wir können und alle freuen und stolz sein, weil wir diesen Zauber wieder zum Leben erwecken als Akteure und Besucher. Schönes Wetter haben die Götter jedenfalls beigesteuert.

Kerstin Fernau fasst zusammen: „Es war rundherum ein gelungenes Fest.“ Im nächsten Jahr folgt der Römermarkt am 22. und 23. Juli, Sonnabend und Sonntag.

Kerstin Fernau und Michael Zeng
www.NiederdorlaER.de