Peter Maffay in Niederdorla

Das Ständchen von Bobby und Andrea am 9. Mai war dem Muttertag gewidmet und den Liedern von Peter Maffay. Die Liebe von Bobby und Co zum berühmten Sänger ist wohl tief:

Eine Stunde lang spielten Jörg „Bobby“ Wendemuth und seine Frau Andrea Lied um Lied vom Barden deutscher Rockmusik, doppelt so lange wie bei den anderen Ständchen.

Petrus ist wohl auch ein Fan, jedenfalls spendierte der heilige Wetterverantwortliche Sonne satt. Allerdings kühlte ein Frühlingswind die Haut. Die Gänsehaut erzeugten allerdings die Lieder vom größten deutschen Soft-Rocker.
Die Lieder von Peter Maffay kamen bei Bobby und Andrea hörbar von Herzen.
Die Lieder von Peter Maffay kamen bei Bobby und Andrea hörbar von Herzen.

Zu Beginn begrüßte Bobby das Publikum. Dann bekam Andrea das Wort für ein Gedicht zum Muttertag:

„Einsichten einer Tochter“: Das Gedicht handelte vom Hören der Töchter auf ihre Mütter. In der Kindheit und der Pubertät nervten Mütter schrecklich, später reift die Erkenntnis: Mütter haben doch (oft) recht. Das „oft“ sollten wir uns gönnen, schließlich tragen wir die Rockerjacke von Peter M. Trotzdem. Wir horchen auf die Worte von Andrea und sind bewegt:

„Danke sagen und das aus gutem Grund,
habt Dank für diese schönen Jahre,
habt Dank und bleibt gesund.“


Andrea war tief berührt, ihre Stimme zitterte. Das Publikum verstand sie.

Nun kamen die Lieder.

Über die Lieder von Peter Maffay zu schreiben, ist nicht einfach. Man mag sich gern in den Texten verlieren und den eigenen Gedanken nachhängen, träumen. Wir fühlen uns von den Worten Maffays angesprochen und treten in Zwiesprache mit den Songs. Ein Gespräch unter Freunden, manchmal auch unter Männern. Der Peter, der versteht mich.

Bei vielen deutschen Sängerinnen und Sängern dient der Text nur der Musik: Hauptsache, es matthias-reimt sich und bohrt sich wie ein Wurm ins Ohr oder in die Birne-Helene. Ein Auseinandersetzen mit den Texten lohnt sich dann nicht. Die Gefahr besteht, den Verstand zu verlieren. Da, da, da. Die Texte von Peter Maffay laden ein, auf den Text zu hören.

So können wir summen: Ich wollte nie erwachsen sein. (Na ja, wir wollten es doch, um in der Schenke ein Bier zu bekommen und zum Tanz gehen zu können.)

Bobby war wieder eine Klasse für sich, bei Halt Dich an mir fest sang er sogar mit rumänischen Akzent.

Und dann kam seine große Erklärung an Andrea: „Als Peter das nächste Lied schrieb, muss er Dich schon gekannt haben.“ Wie ernst Bobby es meinte, merkten wir: Die Stimme des Faschingsbarden und Bühnen-Recken wurde dünn und schüchtern.

Und dann kam: So bist Du.

Die Worte des Textes lassen wir zwischen Bobby und Andrea und in unserer Erinnerung. Der Text ist uns ja bekannt und jedes ich hat sein Du.

Bevor wir alle in Träumen versinken bis über Hals und Kopf holt Bobby uns mit einer Faschingsansage wieder ans Licht der Sonne: „Heute spielt ja schon, das ist der Hit, das Wetter endlich auch mal mit.“ Und dann kam in Niederdorla die Sonne in der Nacht.

Auch der Stausee, unser Vogteier Meer kam zu Ehren: Es war Sommer. Am Strand von Stausee und so weiter... wieder jeder für sich.

Das nächste Lied hatte für Bobby und Andrea eine persönliche Geschichte, es war der Hit in ihrer Zeit bei den Bechstedtmusikanten, sogar in Dänemark habe die Band dieses Lied gespielt, „rauf und runter“: Josi, Josi.

Wenn Josi ihren, zum Beispiel, Peter gefunden hat, und Corona es erlaubt, könnten beide Zu zweit in einem Boot fahren, vielleicht auf der Ostsee bei Dänemark. Bobby und Andrea sangen im Duett und zeigten, was sie können. Andreas Stimme machte den Maffay-Gesang von Bobby weicher und heller.

Es geht den Menschen, wie den Leuten. Nach dem Urlaub sitzt man vor den Bildern und erinnert sich. Von mancher Urlaubsliebe bleibt nur ein Foto: Aber Ein Bild kann nicht lachen, so wie Du. Da ist es wieder das Du zu unserem ich.

Damit wir auch alle fühlen, Peter ist ein rauer Rocker, singen es auch Bobby und Andrea: Wölfe sterben niemals aus. Bobby wies darauf hin, für „böse Zungen“ hat das Lied einen lokalen Bezug. Das lassen wir aber lieber in Niederdorla und bei den bösen Zungen und schreiben es nicht ins Internet. Freuen wir uns lieber über den harten Beat im Song. Wir möchten mit Lederjacke auf der Harley zum Bikertreffen wummern oder knattern. Das wilde Wölfe als Welpen auch niedlich sind, vergessen wir. Das Schmalz im Song wird zum Kettenfett. Kenner wissen: Die Harley hat einen Fahrriemen.

Zurück zum aktuellen Frühling in Niederdorla am Muttertag 2021 mit dem letzten Lied: Eiszeit.

Damit klang das Ständchen aus. Macht´s gut und bleibt gesund.