Di Musi macht´s

Das Motto des Ständchens am 16. Mai war “Musik, die gute Laune macht”.

Die Musik von Bobby und Andrea schenkten gute Laune.
Die Musik von Bobby und Andrea schenkte gute Laune.

Erstaunlich, wie Jörg “Bobby” Wendemuth und seine Frau Andrea immer wieder ein neues Motto finden und auch die Lieder dazu.

Auch diesmal war Petrus wieder als Fan dabei. Nach Regen und Wolken am Tag, hatte der Wetterpatron für´s Ständchen den Himmel leer geräumt. Sogar der Wind machte Pause.

Aber geben wir Bobby das Wort: “Wir haben Musik, die gefällt, für euch zusammengestellt.” Diese Ankündigung heißt bei Bobby übersetzt: Ich mach mein Ding.

Und schon sind wir beim ersten Lied. Bobby und Co spielten die persönliche Lebens-Hymne von Udo Lindenberg: “Mein Ding”. Der Unterschied: Bei Bobby verstand das Publikum den Text außerhalb des Refrains. Bobby sang klar und deutlich. Udos Zunge ist so lässig wie er selbst.

Wir sehnen uns alle nach Partys, wo wir nur den Refrain von Udos Lied brüllen. Deshalb hier nochmal die Botschaft des Königs von Scheißegalien, der gerade 75 geworden ist. Herzlichen Glückwunsch:

Ja du machst dein Ding
Egal was die ander'n sagen
Du gehst deinen Weg
Ob geradeaus oder schräg
Das is doch egal

Du machst dein Ding
Egal was die ander'n labern
Was die Schwachmaten einem so raten
Das ist egal


“Der nächste Titel”, sagte Bobby, “hat auch schon viel Freude gemacht. Wie oft? Wahrscheinlich tausend Mal und eine Nacht.” Natürlich wissen wir nun, was kommt: Klaus Lage mit “1000 und 1 Nacht”.

Ich glaube, jeder von uns kennt den Text, tausend Mal gehört. Aber eigentlich geben die Worte doch Rätsel auf:

Tausendmal berührt
Tausendmal ist nix passiert
Tausend und eine Nacht
Und es hat Zoom gemacht


Was bedeutet eigentlich „Zoom gemacht“? Doch eigentlich vergrößern im Sinne von heranzoomen. Hat Klaus Lage endlich eine Brille bekommen? Hat er die Brille von Andre "Schmul" Muder? War der 1984 eigentlich schon Optiker?

Weiter geht's mit Michael Wendler. Wenn es nach dem Sänger geht, sollen wir ja alle sagen “der Wendler”, so wie man eine Diva anredet, wie “die (Marlene) Dietrich” oder “die (Hildegard) Knef”. Aber Michael Wendler ist ja eigentlich ein Mann? Oder? Na ja, er singt jedenfalls “Sie liebt den DJ”.

Gott sei Dank singt Bobby, nicht der Wendler. Bobby singt klar und gut. Den Text habe ich nun bewusst gehört und kann die Worte nachvollziehen. Damals in den 80-ern war ich in die Blonde verkuckt vom Discoteam Phantom, damals in Oppershausen oder Flarchheim auf dem Saal. Sie spielte die Lichtorgel per Hand. An eine entsprechende elektronische Steuerung kam das Team wohl in der DDR nicht ran. Auf jeden Fall schaltete sie die roten Lampen wie keine andere. Später sah ich die junge Frau in Kittelschürze in Höngeda die Straße fegen… Na ja.

Angehalten habe ich damals nicht in Höngeda, ich lenkte meinen Trabbi souverän weiter in die weite Welt um Höngeda herum. Vielleicht fand ich keinen Parkplatz, so wie Herbert Grönemeyer im nächsten Lied von Bobby und Andrea: “Mambo”.

Andrea und Bobby konnten ihr Können zeigen. Sie beherrschten den kubanischen Tanz der 1930er-Jahre. Bobby und Andrea spielten den Mambo wie unter Palmen. Melodie und Rhythmus der Musik von Bobby und Andrea entführten uns auf die Karibik-Insel. Der Text von Grönemeyer versetzt uns in die Mühlhäuser Innenstadt, wenn wir im Café Schikore verabredet sind und parken wollen:

Ich finde keinen Parkplatz
Ich komm' zu spät zu dir
Mein Schatz
Du sitzt bei Kaffee und Kuchen
Und ich such' hier rum


Von der Mühlhäuser Innenstadt, vom Untermarkt, kommen wir zur Münchener Freiheit. Die ist ja ein Platz in München, nach dem sich eine Band genannt hat, die Bobby und Andrea nun zu Gehör bringen. Das Lied: "Ohne Dich" Wir freuen uns. Die Musik ist schön schmalz… äh, schmusig, äh, romantisch, ja romantisch. Aber der Text?! Wir halten fest, der Sänger meint: Er will sich nicht verändern, er will keine Probleme diskutieren, er will nicht garantieren, was er nicht halten kann, er will was erleben, besser gleich, als irgendwann, er will nichts erklären… Was will er denn? Maoam-Kaubonbons, etwa? Wir erfahren es im Refrain:

Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein
Ohne dich fahr ich heut Nacht nicht heim
Ohne dich komm ich heut nicht zur Ruh
Das, was ich will, bist du

Es hört sich an, als besinge er eine Schlaftablette oder WICK MediNait© Erkältungssirup für die Nacht? Oder einen Sack voll Baldrian? Eine bezaubernde sexy Frau kann er wohl nicht meinen. Da wird Mann wohl eher munter aufgedreht.

Bobby reißt uns aus unserer Starre mit der nächsten Ansage: "Grün, ja grün waren alle ihre Kleider. Aber sie war schon verheiratet. Leider."

"Cordula Grün!"

Das Lied: Der Sänger Josh trug einen knallroten Anzug und wollte ein Lied machen über Mädchen und Farben. Er veröffentlichte im Juni 2018 Cordula Grün auf YouTube. Bis Oktober 2018 gefiel das elf Millionen Menschen.

Der Text: Ein Mann lernt eine Frau beim Tanzen kennen. Sie nimmt ihn mit nach Hause. Am ersten Abend sagt sie, ihr Mann komme nicht mehr heim. Am zweiten Abend verrät sie, sie sei noch verheiratet. Das war das Ende vom Lied. Wie's so is'.

Ach, die Version von Bobby erinnert uns so schön an Fasching. In Bobbys Text heißt der Ehemann natürlich Eberhard Schill… Grandios als Cordula Grün im Playback: Florian "Schneegie" Schneegaß. Helau! Ach, Fasching...

Weiter ging's mit Bobby und Andrea in die Steiermark. Dort hört man von Andreas Gabalier: "I sing a Liad für di". Mag sein.
Bobby und Andrea singen für uns. Exklusiv und gut. Bobby sang erstaunlich gut steirisch. Hut ab.

Und ach, man will so gerne tanzen. So schnell die Musiker spielen können.

Von der Steiermark reisten wir quer durch Europa nach Schweden. Richtig! Zu ABBA.

"I have a dream." Ich habe einen Traum.

Fast vergaß ich, irgendwas zu notieren, so verlor ich mich im Lied. Was ja auch ein Kompliment ist für Gesang und Musik von Bobby und Andrea. ABBA singen muss man erstmal können. Agnetha und Anni-Frid sind schon einmalig. Kunst kommt von Können. Erst sang Nana Mouskouri nach auf Französisch, nun Bobby und Andrea auf Englisch:

"Have a Dream, a song to sing
To help me cope, with anything
If you see the wonder, of a fairy tale
You can take the future, even if you fail

I believe in angels
Something good in everything I see
I believe in angels
When I know the time is right for me
I'll cross the stream, I Have a Dream"

Ich habe einen Traum:
Ein Lied, das ich sing'
Das mir hilft, mit allem fertig zu werden.
Wenn du das Wunder eines Märchens sehen kannst,
Dann kannst du die Zukunft angehen,
Wenn du auch scheitern magst.

Ich glaube an Engel
An das Gute in allem, was ich seh'
Ich glaube an Engel
Wenn ich weiß, dass die Zeit für mich gekommen ist,
Dann werde ich den Strom überqueren
Ich habe einen Traum

Und mit unseren Träumen gehen wir heim.

Oder wie der deutsche Romantiker Novalis seit 250 Jahren meint: "Wo gehen wir denn hin? Immer nur nach Hause."

Nach Niederdorla.


www.NiederdorlaER.de