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Vögel helfen den Laubgenossen bei der Wiederbewaldung

Der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossenschaft Rüdiger Schönfeld und Förster Haiko Trümper informieren die Teilnehmer der Waldbegehung
Der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossenschaft Rüdiger Schönfeld und Förster Haiko Trümper informieren die Teilnehmer der Waldbegehung. 

Legendärer Hainich-Förster geehrt



Haiko Trümper und Rüdiger Schönfeld berichten von der Umbenennung des Förster-Baehr-Platzes

Die Niederdorlaer Laubgenossen widmeten einen markanten Platz im Wald ihrem legendären Förster Gottfried Baehr. Darüber berichteten der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossenschaft Rüdiger Schönfeld und Vogtei-Förster Haiko Trümper an Ort und Stelle im Hainich. Die Benennung des Platzes hat eine über 70-jährige Geschichte.

Die beiden Waldarbeiter der drei Vogteier Laubgenossenschaften Michael Mähler und Björn Kleinschmidt errichteten auf dem Förster-Baehr-Platz einen Pfeiler aus einem gegabelten Fichtenstamm.

Zwischen Heyeröder Grenzhaus und dem Rizhäuser Tal bei Hallungen kreuzt sich der Rennstieg an einer markanten Stelle mit drei großen festen Wegen und vielen kleinen Pfaden und Rückegassen. Westlich davon geht es ins Heyeröder Güscheltal hinab.

An der Kreuzung der Wege bildete sich eine freie dreieckige Stelle. Bis vor fünf Jahren stand hier eine riesige Buche, die aber abstarb und gefällt werden musste, wie der heutige Förster Trümper berichtet. Jetzt beginnt hier ein kleiner Mammutbaum sein Wachsen in den Himmel. Den Mammutbaum stiftete Laubgenosse Ronald Stief, erzählt der Vorsitzende der Laubgenossen Schönfeld. Der Stifter wohnt nicht mehr in der Vogtei, hat aber noch Verwandtschaft dort und fühlt sich verbunden.

Den markanten Platz im Wald haben die Niederdorlaer Laubgenossen dem legendären Förster Gottfried Baehr gewidmet. Der Forstmann lebte von 1806 bis 1880 und begründete eine Dynastie von Förstern im Vogteier Hainichwald. Die Förster der Familie Baehr führten die moderne Forstwirtschaft in ihrem Bereich ein.

Die Namensgebung hat eine Geschichte. Das ehemalige langjährige Vorstandsmitglied der Niederdorlaer Laubgenossen Günter Koch fand einen Brief aus dem Jahr 1951. Aus Berlin-Steglitz schrieb Oberforstinspektor a.D. Oskar Baehr an den Buchhalter der Niederdorlaer Laubgenossen. Der Briefschreiber war der Enkel des Namensgebers des Platzes.

Auf zwei Seiten bedankt sich der 67-Jährige für die Ehrung seines Großvaters und auch seines Vaters, des Försters Karl Baehr. Der Autor des Briefes schreibt, dass sein Großvater 48 Jahre lang den Niederdorlaer Wald hegte und pflegte. Gern erinnert sich Oskar Baehr in seinem Brief an seine “geliebte Heimat, das Grenzhaus, auf dem ich eine so unvergessliche und glückliche Jugend verleben durfte”. Das Grenzhaus war die Dienstwohnung der Vogteier Förster. Am Schluss des Briefes gibt er den Rat eines alten Forstmannes: “Pfleget den Wald, denn er ist des Wohlstands sichere Quelle! Schnell verheert ihn die Axt, langsam nur wächst er heran.”

Nachdenklich liest der heutige Föster Trümper die Botschaft Oskar Baehrs aus dem Brief vor. Der Förster und die Laubgenossen freuen sich, wenn Menschen der Umgebung in ihrem Wald spazieren gehen. Forstmann Trümper bittet aber um Verständnis. Beim Transport von gefällten Bäumen, dem sogenannten Rücken, werden die unbefestigten Wege aufgewühlt. “Das können wir erst reparieren, wenn es trocken ist. Bei Nässe im Frühjahr macht das keinen Sinn.” Seit kurzem sind die Rückegassen neu geebnet und laden wieder zum Spazieren ein. Neben dieser Maßnahme wurden neue Wegweiser aufgestellt und Plätze gepflegt wie das Triftbörnchen an der Kuhkopfstraße und die Friedenshütte am Henkersweg.

Michael Zeng

www.NiederdorlaER.de