Vögel helfen den Laubgenossen bei der Wiederbewaldung

Der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossenschaft Rüdiger Schönfeld und Förster Haiko Trümper informieren die Teilnehmer der Waldbegehung
Der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossenschaft Rüdiger Schönfeld und Förster Haiko Trümper informieren die Teilnehmer der Waldbegehung. 



Am 11. September 2021 trafen sich Mitglieder der Laubgenossenschaft von Niederdorla zur jährlichen Waldbegehung.

Der Niederdorlaer Wald liegt aus Richtung Vogtei links von der Straße nach Heyerode, vom Langulaer Tal aus bis Heyerode sogar auf beiden Seiten der Straße. Die Route der Waldbegehung führte vom Waldrand bei Oberdorla bis zum Grenzhaus. Der Vorsitzende der Niederdorlaer Laubgenossen Rüdiger Schönfeld und Förster Haiko Trümper zeigten und berichteten, was im vergangenen Jahr geschaffen wurde und was es Neues gibt.

“Eine Stellungnahme der Laubgenossenschaft zur Absage des Ruhewaldes durch die Gemeinde Vogtei folgt noch in der Tageszeitung”, erklärte Rüdiger Schönfeld. Die bereits aufgestellten Sitzgelegenheiten sollen nach einem Vorschlag aus dem Vorstand, abgebaut und im Langulaer Tal neu aufgestellt werden, falls keine Erstattung der Kosten durch die Gemeinde möglich ist. Geplant ist ein Standort direkt neben dem Gedenkstein für den langjährigen Vorsitzenden der Laubgenossenschaft Wolfgang Plaß.

Weiter erklärte Schönfeld, es wurde mehr Holz geerntet als geplant, weil geschädigte Bäume gefällt werden mussten. Künftig solle aber die Ernte eingeschränkt werden, damit wieder mehr Holz nachwachsen könne.

Durch verschiedene Förderprogramme von Land und Bund konnte in den letzten drei Jahren eine erhebliche Summe beschafft werden. Ein großer Teil dieses Betrags wurde für die Verarbeitung von Schadholz und für Klimaschutzleistungen des Waldes ausgereicht. Die Mittel sollen oder wurden großteils in die Wiederaufforstung und den Wegebau investiert. Das berichtete der Vorsitzende der Niederdolaer Laubgenossenschaft.

Revierförster Haiko Trümper führte aus, dass schöne und große Fichtenbestände gefällt werden mussten. Die Nadelbäume waren durch Trockenheit geschwächt und wurden durch Borkenkäfer vernichtet. Wieder aufgeforstet wurden die diesjährigen Flächen mit Traubeneiche, Wildobst sowie Weiß- und Küstentanne, die besser mit dem künftig trockenen Klima zurechtkommen sollen.

Am Startpunkt, der Bienewalds Bank, zeigte der Förster sich gut entwickelnde Eichen, die vor etwa 15 Jahren zu Hunderten von den Mitgliedern selbst gepflanzt wurden. Direkt daneben vernichtete im vergangen Jahr der Borkenkäfer etwa zwei Hektar Fichte. Diese Fläche wurde durch die eigenen Waldarbeiter eingezäunt. Mittlerweile haben sich dort mindestens zehn verschiedene Laub- und fünf Nadelbaumarten selbst angesiedelt. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Vögel, die den Samen von Bäumen fressen und durch ihren Kot verbreiten. Das funktioniert sehr gut mit Kirschen und Ebereschen. Um den gefiederten Förstern gute Gelegenheit zu geben für ihre "großen Geschäfte", wurden einzelne trockene Bäume stehen gelassen. Auf denen können die Vögel sitzen und ihren Kot hinterlassen. “Vogeltrittholz” nannte Förster Trümper diese speziellen Bäume. “Diese ersparen uns, spezielle Sitz-Gerüste für die Vögel zu bauen und dienen zusätzlich den Greifvögeln als Ansitzplatz zur Mäusejagd.”, erklärte Trümper

Die neuen Baumarten im Wald werden gepflegt, um einen gesunden artenreichen Mischwald zu erreichen. Eine Schutzmaßnahme außerhalb des Zaunes sind Wuchshüllen, die an lichten Stellen um die jungen Bäume gelegt werden. Sonnenstrahlen erwärmen die Luft um das Pflänzchen, dies fördert das Wachstum.

Am Henkersweg konnten Maßnahmen zur Instandsetzung der Wege besichtigt werden. Die Wege hatten stark gelitten durch Holzrückung und -abfuhr von über 8.000 Festmetern Buchenholz, das durch Trockenheit geschädigt war. Zur starken Beanspruchung der Wege kamen häufige heftige Regenfälle in den vergangen zwei Jahren. Die Laubgenossenschaft investiert derzeit über 60.000 Euro in die Instandsetzung der Wege.

Mit zwei Bussen fuhren die Laubgenossen über Langula und Oberdorla in Richtung Kuhkopf und dann in den Marktweg links ab von der Straße. Von dort wanderten die Teilnehmer der Waldbegehung über den Henkersweg an der Vogteier Friedenshütte vorbei bis auf den Gipfel des Kuhkopfes. Die Strecke führte parallel zur Kuhkopfstraße. Vom Kuhkopf führte die Route durch das Langulaer Tal über die Straßen hinweg. Von da liefen die Laubgenossen den Radweg entlang bis zum Grenzhaus. Dort wartete die Niederdorlaer Gruppe des Roten Kreuzes mit einem Imbiss. Die berühmte Erbsensuppe schmeckte lecker und natürlich lockte Bratwurst vom Grill. Später gab´s Kaffee und Kuchen. Kurz nach Ende der Wanderung kam der Regen in heftigen Güssen und es regnete sich ein. Das ehemalige Kurhaus bot aber den Laubgenossen und Gästen Gelegenheit, im Trockenen zu sitzen und sich auszutauschen.

Michael Zeng, zusammen mit Rüdiger Schönfeld und Haiko Trümper.
www.NiederdorlaER.de