Kapitän Bobby und die singenden Saxophone begrüßten die Zuhörer zum Sonntagsständchen am 25.April. Die ersten drei Songs spielte Tillmann aus Mülverstedt mit. Er ist der Neffe von Andrea. Alle drei spielten Saxophon.
In der Komödie "Manche mögen´s heiß" lässt Kultregisseur Billy Wilder seine Hauptdarstellerin Marilyn Monroe sagen:
„Ich weiß nicht, was es ist, die [Saxophone] lassen mich zerfließen. Alles, was sie tun müssen, ist, acht Takte ‚My Melancholy Baby‘ zu spielen, und mein Rückgrat wird zu Pudding. Ich werde ganz gänsehäutig über und über, und dann bin ich schon bei ihnen ... jedes Mal aufs Neue.“
Bobby, Andera und Tillmann schafften das mit ihren Liedern. Der Sound des Saxophons hüllt die Zuhörer ein und nimmt sie mit auf eine musikalische Reise. Die Zuhörer auf dem Eber kamen gern mit Bobby und Andrea und Tillmann mit. Die Große Fahrt führte alle hinaus aus der Corona-Enge.
Gegen zu viel Romantik half zu Beginn einer echter Bobby-Spruch: "Meine Uhr am Händchen sagt, es ist Zeit für das Corona-Ständchen." Fasching lässt grüßen.
Das Fernweh tat schon ein bisschen weh, bei den Klängen von Aloha 'Oe. (Der Autor dieses Textes hat´s auch mal versucht.)
Aloa Oe, Aloa Oe
Wer weiß, wann ich dich einmal wieder seh
Aloa Oe, Aloa Oe
Die Heimat der Matrosen ist die See
"Da fühlt man sich wie auf dem Traumschiff", meinte einer der Zuhörer.
Im Publikum war jede Altersgruppe vertreten, diesmal waren mehr ältere Niederdorlaer dabei. Die freuten sich über das Lied Silberfäden von Rudy Giovannini:
Silberfäden zart durchziehen
Meiner Mutter weiches haar
Silberfäden heute zieren
Ihr das Haupt so wunderbar
Schenkte sie mir doch das Leben
War die beste Mutter mir
Alles, was sie mir gegeben
Bleibt des Herzens gold'ne Zier.
Danach war wieder die Sehnsucht nach der Ferne dran:
La Provence, la Provence du blühendes Land
Menschen haben dich Garten der Liebe genannt
La Provence, la Provence aus Träumen gemacht
Führst die Menschen zusammen bei Tag und bei Nacht
Was Nana Mouskouri oder Mireille Mathieu mit ihren Stimmen gelang, schafften Bobby und Andrea mit ihren Saxophonen. Es war einfach schön.
Jetzt wurde es doch ein bisschen rockiger: Summer wine. Im Original von Nancy Sinatra und Lee Hazelwood. Sommerwein ist eine Bowle mit Erdbeeren und Kirschen, bei der man den Alkohol nicht schmeckt. Das nennen die Amis Engelskuss. Im Duett lädt eine junge Frau einen Fremden ein zu dieser Bowle. Besoffen schläft er ein. Als er wieder aufwacht, sind die Frau weg und sein Geld und sein Schmuck. Aber er möchte nur noch mehr Bowle von der Dame. Engelsküsse halt.
Nun landete das Traumschiff von Kapitän Bobby an. Es folgte ein Landgang in die Berge. Als Lied folgte Die Stimmen der Berge - Wenn die Sonne erwacht in den Bergen. Im Original ein furchtbares gesangliches Geseiere von fünf Schönlingen, von denen man kein gebrauchtes Auto kaufen würde, bei Bobby und Andrea ein wunderschönes Saxophon-Lied. Plötzlich lag Niederdorla in den Alpen unserer Träume.
Nun begegnen wir wieder Nancy Sinatra. Mit ihrem berühmten Vater sang sie 1967: Something Stupid. Ein Duett für die Ewigkeit.
Im Text geht es um die alte Geschichte, was passiert, wenn ein Mann zu früh sagt: Ich liebe Dich.
Es ist der richtige Zeitpunkt
dein Parfüm betört mich
die Sterne werden rot
und oh, die Nacht ist so blau
Und dann gehe ich hin und mache alles kaputt
indem ich etwas Dummes sage
wie: "Ich liebe dich".
Und weil's so schön war, etwas Dummes zu sagen, sagt er´s noch drei Mal.
Bevor die Zuhörer weggetragen wurden vom Singen der Saxophone, holte Bobby das Publikum wieder auf das harte Pflaster der Hauptstraße: "Wir haben lange geübt, vieles probiert und auch falsche Töne einstudiert." Machte aber alles nichts, das Publikum war begeistert.
Zum letzten Lied führte ein echter Bobby-Spruch: "Ich glaube, den pfiff sogar schon meine Oma: La Paloma". Der deutscheste Blonde Hans von der Reeperbahn Hans Albers sang:
Auf Matrosen ohé!
Einmal muss es vorbei sein,
Einmal holt uns die See.
Und das Meer gibt keinen
Von uns zurück.
Seemanns Braut ist die See
Und nur ihr kann er treu sein,
Wenn der Sturmwind sein Lied singt,
Dann winkt mir
Der großen Freiheit Glück.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Alle freuen sich auf das nächste Ständchen von Kapitän Bobby und Andrea.
Beide bedankten sich beim Publikum. Und bei den Nachbarn, die das Üben des Programms zwei Wochen lang erleben durften.