Als Niederdorlaer berichten ich und andere aus unserem Heimatdorf am Mittelpunkt Deutschlands.
Neue Glaskontainer oder...
Unter Minus 20 Grad
Feuerwehr verteilt OP-Masken des Landratsamtes im Kampf gegen Corona
Wegen der aktuellen Corona-Verordnung müssen die Menschen nun in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen OP-Masken und FFP-Masken tragen. Selbst genähte Masken reichen nicht mehr aus. Vorerst bis zum 31. Januar. Die OP-Masken stellte das Landratsamt kostenlos zur Verfügung.
Die Feuerwehr von Niederdorla erklärte sich sehr schnell bereit, die Masken am Sonnabend, dem 23. Januar, im Dorf zu verteilen. Die Kameradinnen und Kameraden steckten in jeden Briefkasten eine Zehnerpackung der OP-Masken.
In Oberdorla war die Feuerwehr nicht ganz so schnell bereit, ebenfalls die Masken zu verteilen. Auf Ihrer Facebook-Seite erklärten die Oberdorlaer Floriansjünger zunächst, dass die Masken NICHT am Feuerwehrgerätehaus verteilt würden. Wenn das so wäre, stünde es auf Facebook, stand in großen Buchstaben geschrieben.
Einige Stunden später erklärte der Vogtei-Bürgermeister Christian Hecht ebenfalls auf Facebook, dass in der Vogtei die Masken in allen drei Dörfern von der Feuerwehr verteilt werden.
Funkmast für Mobilfunk in Niederdorla geplant
In der Thüringer Allgemeinen vom 17. Januar 2020 wird berichtet:
"Ein 60 Meter hoher D2-Mast soll in der Nähe des Sportplatzes von Niederdorla stehen. Der Gemeinderat beauftragte Bürgermeister Christian Hecht (parteilos) die entsprechenden Verhandlungen mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone zu führen. Der will für 29 Jahre ein 110 Quadratmeter großes Grundstück am Ortsrand dafür pachten."
Neuer Anbau an Südseite des Fickentors, errichtet im Sommer 2020
Fotografische Impressionen von Bernhard Ludwig über den Neubau eines Lagergebäudes an der Nordseite des Fickentors in Niederdorla im Sommer 2020.
Heimat: Niederdorla
6. Corona-Sonntag-Ständchen
Zum 6. Corona-Ständchen spielen Andrea und „Bobby“ Wendemuth das Lied Amazing Grace. Das englisch-amerikanische Kirchenlied ist wohl eines der bekanntesten Melodien und Lieder weltweit. „Erstaunliche Gnade“ heißt der Titel übersetzt.
Das Bonus-Lied soll hier nicht verraten werden. Laut Bobby ist es „ein Lied von hier“. Die Sängerin ist auch bekannt, ist Bobby sich sicher.
Alles, was gehen kann, ist in der Kirche
Der Karfreitag in der Vogtei vor 160 Jahren
Ein auswärtiger Journalist beobachtet Mitte des 19. Jahrhunderts die Vogteier beim Kirchgang am Karfreitag.
"Eine feierliche Stille herrscht durch das ganze Dorf, kaum sieht man ein altes Mütterchen hinter dem Fenster stehen und vorlugen; Alles, was gehen kann, ist in der Kirche; die Einsegnung der Confirmanden und der Genuß des Abendmahls hat die Bewohner dahin gerufen.Jetzt ist die Kirche aus, die Thüre öffnet sich. Kommt könneneine Procession heraus oder ist wie bei den Katholiken Hochamt gewesen, oder hat jeder Bewohner seine Kirchendienerin? Nein, das Alles nicht; es sind die Bewohner selbst in ihrem Sonntagsstaat, und vorzüglich die „Freiben“ (Frauen) und „Maichen“ (Mädchen), die diese Befürchtungen aufkommen ließen. Ein langer weißer Mantel, ganz nach Art eines Chormantels, in viele Falten am Hals gelegt, umschlingt die Gestalten dermaßen, daß nur die grünen und blauen Tuchschuhe mit Lederbesatz und großen silbernen und stählernen Schnallen, durch die meistentheils ein hellgrünes Band als Schleife gezogen ist, und die schwarzen Strümpfe eigentlich hervorsehen, denn auf dem Kopfe thront die Schnorrbätzen (Mütze) und verdeckt Haar und Hals. Diese Mütze besteht aus einer kleinen Haube von Pappe, die mit schwarzer Seide oder Atlas überzogen ist und in dergleichen Bänder ausläuft. Schneeweiße Spitzen (von deren gebrannter runder, welliger Form das „Schnorr“), die zur Seite wie ein geöffnetes Scheuerthor in die Welt hinausstehen und oben auf der Stirne in eine Schneppe zusammenlaufen, umfassen die Kante der Haube.
Zwischen diesen Schnorrbätzen hindurch windet sich noch ein anderer Kopfputz bei sonst gleicher Kleidung. Es ist der Spitzen-, auch Duten-Heit (Hut) einer Gevatterin. Ein Pofamentirladen [Kurzwarenladen] hat da sicher seinen ganzen Spitzenvorrath hergeben müssen, um dieses Kunstwerk der Mode auszustaffiren! Der Hut besteht aus dem einfachen Dutenhut, aber bis in’s Unendliche mit zierlichen Spitzen in den verschiedensten Formen umwunden. Leider konnte ich hiervon keine Zeichnung machen, indem diese Kopfbedeckung nur äußerst selten bei besonders festlichen Tauffällen vorkommt, und dann allemal erst zwei Tage vorher (so viel Zeit erfordert sie nämlich bei einer geschickten Putzmacherin nach Aussage einer Vogteier Frau) angefertigt, und nach Beendigung des Festes gleich wieder zerlegt wird.
Gravitätisch schreitet der Mann oder Bursche einher; ein langer, enganliegender, kurztailliger grüner oder blauer Ueberrock mit blanken Knöpfen, die dicht aneinander in zwei Reihen aufgenäht sind und mit einem stehkragenähnlichen Kragen umschließt seine Gestalt; lederne gelbliche Beinkleider reichen bis zum Knie und sind hier mit langen schmalen Riemen zusammengebunden, so daß aber noch eine Menge davon zum Herumbummeln übrig bleibt.
Enge Halbstiefeln umfassen das wadenlose Bein und lassen die grauweißen Strümpfe ein Stückchen hervorsehen. Der Kopf erhebt sich zwischen dem über den Rockkragen hervorragenden, mit meist dunkel buntem Tuche unterbundenen gesteppten weißen Hemdkragen, stolz die Lampe, einen Dreimaster von ungeheuren Dimensionen, balancirend.
Aus der Zeitschrift DIE GARTENLAUBE von 1857.