Neue Glaskontainer oder...

...was nicht passt, kann nicht mehr passend gemacht werden. 


Kürzlich wurden auch in Niederdorla neue Müll-Container für Glas aufgestellt. Der Standort neben der Kegelbahn blieb.

"Nicht alles, was neu ist, ist auch gut", kommentierte eine Niederdorlaerin. 

Die neuen Container lassen sich nicht mehr öffnen und so kann nicht mehr entsorgt werden, was nicht durch das genormten EU-Loch passt.

Ein kleiner Vorteil: Es entstehen malerische Fotomotive und wenn jemand was Ungewöhnliches braucht oder will, dann kann er das mitnehmen und weiter nutzen.

Eine große Klappe wäre trotzdem praktisch und brächte weiter*, wie so oft im Leben. 

*Allerdings verbirgt eine große Klappe auch hier viel Müll und lässt viel Schönes zerbrechen, was nicht mehr heile gemacht werden kann.

Foto und Text: Niederdorlaer.de

Unter Minus 20 Grad

In der Vogtei wurden Temperaturen von unter Minus 20 Grad gemessen.
In Mühlhausen wurden Minus 26 Grad gemessen. Das ist der Kälterekord in Thüringen. 

Fast ein halber Meter Schnee

In Niederdorla fiel am Wochenende vom 6. bis 7. Februar 43 Zentimeter Schnee. 
Foto Volkmar Dietzel 

Feuerwehr verteilt OP-Masken des Landratsamtes im Kampf gegen Corona

Ankündigung der FFW Niederdorla auf Facebook.

Wegen der aktuellen Corona-Verordnung müssen die Menschen nun in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen OP-Masken und FFP-Masken tragen. Selbst genähte Masken reichen nicht mehr aus. Vorerst bis zum 31. Januar. Die OP-Masken stellte das Landratsamt kostenlos zur Verfügung.

Die Feuerwehr von Niederdorla erklärte sich sehr schnell bereit, die Masken am Sonnabend, dem 23. Januar, im Dorf zu verteilen. Die Kameradinnen und Kameraden steckten in jeden Briefkasten eine Zehnerpackung der OP-Masken. 

In Oberdorla war die Feuerwehr nicht ganz so schnell bereit, ebenfalls die Masken zu verteilen. Auf Ihrer Facebook-Seite erklärten die Oberdorlaer Floriansjünger zunächst, dass die Masken NICHT am Feuerwehrgerätehaus verteilt würden. Wenn das so wäre, stünde es auf Facebook, stand in großen Buchstaben geschrieben.

Einige Stunden später erklärte der Vogtei-Bürgermeister Christian Hecht ebenfalls auf Facebook, dass in der Vogtei die Masken in allen drei Dörfern von der Feuerwehr verteilt werden. 


Funkmast für Mobilfunk in Niederdorla geplant

 In der Thüringer Allgemeinen vom 17. Januar 2020 wird berichtet:

"Ein 60 Meter hoher D2-Mast soll in der Nähe des Sportplatzes von Niederdorla stehen. Der Gemeinderat beauftragte Bürgermeister Christian Hecht (parteilos) die entsprechenden Verhandlungen mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone zu führen. Der will für 29 Jahre ein 110 Quadratmeter großes Grundstück am Ortsrand dafür pachten."


Neuer Anbau an Südseite des Fickentors, errichtet im Sommer 2020

Fotografische Impressionen von Bernhard Ludwig über den Neubau eines Lagergebäudes an der Nordseite des Fickentors in Niederdorla im Sommer 2020.

 

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

Anbau Fickentor im Sommer 2020

 

Heimat: Niederdorla


Wir blicken in das Zentrum von Niederdorla.

Rechts sehen wir genau in Linie den Weg auf den Anger. Dort wäre jetzt zu Pfingsten Jubel und Trubel.

Links am Weg zum Anger stünde die Maie, ein großer Nadelbaum, den die Pfingstburschen am Samstag aus dem Niederdorlaer Wald geholt hätten per speziellem Pferdegespann. Und vielen Kutschen. Und den üblichen Getränken und Gesängen.

Am Pfingstmontag hätte sich das ganze Dorf getroffen. Auf dem Anger zum Angertanz. Der Pfingstmontag ist DER Tag der Dorfgemeinschaft. Richtig. 

Links sehen wir das Fickentor. Das hat nichts zu tun mit der schönen Tätigkeit, sondern mit der Familie Fick oder Fink, die dort gewohnt hat. 

Das Tor gehörte zur Dorfbefestigung. Bis zur frühen Neuzeit war Niederdorla umgeben mit einem Graben, Pallisaden und Toren. Statt der Pallisaden konnten auch geflochtete Dornenhecken verwendet worden sein. Straßennamen erinnern noch an die Wehrhaftigkeit Niederdorlas. Und bis heute der Charakter der Niederdorlaer.

Hinter dem Fickentor ragt der Turm der Johanneskirche in den Himmel. Dort werden Niederdorlaer getauft, heiraten und werden wieder aus dem Leben verabschiedet. Ich wurde dort getauft. 

Eine weitere Besonderheit Niederdorlas wird deutlich: Die Kirche steht nicht in der Mitte des Dorfes, sondern am Rand. Vermutlich wurde der Vorgängerbau vom Besitzer des nahe gelegenen Kraingutes gestiftet für die Arbeiter des Gutes, die dort wohnten. Deren kleine Ansiedlung sollte die Keimzelle Niederdorlas werden. Das geschah im sehr frühen Mittelalter.

6. Corona-Sonntag-Ständchen


Zum 6. Corona-Ständchen spielen Andrea und „Bobby“ Wendemuth das Lied Amazing Grace. Das englisch-amerikanische Kirchenlied ist wohl eines der bekanntesten Melodien und Lieder weltweit. „Erstaunliche Gnade“ heißt der Titel übersetzt.

Das Bonus-Lied soll hier nicht verraten werden. Laut Bobby ist es „ein Lied von hier“. Die Sängerin ist auch bekannt, ist Bobby sich sicher.

„Meine Frau hat seit drei Tagen ein Saxophon und hat dafür ihren Einsatz schon sehr gut umgesetzt“, lobt Bobby seine Frau.

Beide Musiker finden es immer noch befremdlich, ohne Publikum spielen zu müssen. Sie wünschen sich sehr, wieder vor Menschen zu spielen, nicht für eine Kameralinse.

Nach Corona planen Andrea und Bobby ein Konzert mit allen Liedern der Sonntag-Ständchen. Sie laden alle Musiker ein, die auch Ständchen gebracht haben. Als Ort für das Konzert könnten Bobby und Andrea sich die Schenke vorstellen, den Biergarten oder die Schwarze Erde.

Zehn Musikstücke haben Bobby und Co schon für die Corona-Solidarität gespielt. Ab dem dritten Ständchen gab´s einen Bonus-Titel. Mit den zehn Titeln plus Moderation könnten eine dreiviertel Stunde Programm gestaltet werden. Das schätzen Andra und Bobby aus ihrer Erfahrung heraus.



Alles, was gehen kann, ist in der Kirche


Der Karfreitag in der Vogtei vor 160 Jahren

Ein auswärtiger Journalist beobachtet Mitte des 19. Jahrhunderts die Vogteier beim Kirchgang am Karfreitag.

"Eine feierliche Stille herrscht durch das ganze Dorf, kaum sieht man ein altes Mütterchen hinter dem Fenster stehen und vorlugen; Alles, was gehen kann, ist in der Kirche; die Einsegnung der Confirmanden und der Genuß des Abendmahls hat die Bewohner dahin gerufen.

 Jetzt ist die Kirche aus, die Thüre öffnet sich. Kommt könneneine Procession heraus oder ist wie bei den Katholiken Hochamt gewesen, oder hat jeder Bewohner seine Kirchendienerin? Nein, das Alles nicht; es sind die Bewohner selbst in ihrem Sonntagsstaat, und vorzüglich die „Freiben“ (Frauen) und „Maichen“ (Mädchen), die diese Befürchtungen aufkommen ließen. Ein langer weißer Mantel, ganz nach Art eines Chormantels, in viele Falten am Hals gelegt, umschlingt die Gestalten dermaßen, daß nur die grünen und blauen Tuchschuhe mit Lederbesatz und großen silbernen und stählernen Schnallen, durch die meistentheils ein hellgrünes Band als Schleife gezogen ist, und die schwarzen Strümpfe eigentlich hervorsehen, denn auf dem Kopfe thront die Schnorrbätzen (Mütze) und verdeckt Haar und Hals. Diese Mütze besteht aus einer kleinen Haube von Pappe, die mit schwarzer Seide oder Atlas überzogen ist und in dergleichen Bänder ausläuft. Schneeweiße Spitzen (von deren gebrannter runder, welliger Form das „Schnorr“), die zur Seite wie ein geöffnetes Scheuerthor in die Welt hinausstehen und oben auf der Stirne in eine Schneppe zusammenlaufen, umfassen die Kante der Haube.

Zwischen diesen Schnorrbätzen hindurch windet sich noch ein anderer Kopfputz bei sonst gleicher Kleidung. Es ist der Spitzen-, auch Duten-Heit (Hut) einer Gevatterin. Ein Pofamentirladen [Kurzwarenladen] hat da sicher seinen ganzen Spitzenvorrath hergeben müssen, um dieses Kunstwerk der Mode auszustaffiren! Der Hut besteht aus dem einfachen Dutenhut, aber bis in’s Unendliche mit zierlichen Spitzen in den verschiedensten Formen umwunden. Leider konnte ich hiervon keine Zeichnung machen, indem diese Kopfbedeckung nur äußerst selten bei besonders festlichen Tauffällen vorkommt, und dann allemal erst zwei Tage vorher (so viel Zeit erfordert sie nämlich bei einer geschickten Putzmacherin nach Aussage einer Vogteier Frau) angefertigt, und nach Beendigung des Festes gleich wieder zerlegt wird.

Gravitätisch schreitet der Mann oder Bursche einher; ein langer, enganliegender, kurztailliger grüner oder blauer Ueberrock mit blanken Knöpfen, die dicht aneinander in zwei Reihen aufgenäht sind und mit einem stehkragenähnlichen Kragen umschließt seine Gestalt; lederne gelbliche Beinkleider reichen bis zum Knie und sind hier mit langen schmalen Riemen zusammengebunden, so daß aber noch eine Menge davon zum Herumbummeln übrig bleibt.


Enge Halbstiefeln umfassen das wadenlose Bein und lassen die grauweißen Strümpfe ein Stückchen hervorsehen. Der Kopf erhebt sich zwischen dem über den Rockkragen hervorragenden, mit meist dunkel buntem Tuche unterbundenen gesteppten weißen Hemdkragen, stolz die Lampe, einen Dreimaster von ungeheuren Dimensionen, balancirend.
Alte Leute kommen mit dem Stoab (Stab) angewankt, und besteht dieser aus einem Stück Latte von Zweidrittel Höhe des Trägers."

Aus der Zeitschrift DIE GARTENLAUBE von 1857.